Albert Schamoni

1906 – 1945

Lebensdaten

1906 Albert Schamoni wurde am 20. Oktober in Hamm / Westfalen geboren. Seine Eltern waren Adolf Wilhelm Schamoni seine Mutter Anna Schamoni, geb. Veltmann. Väterlicherseits stammte die Familie aus Geseke. A.S. hatte zwei ältere Brüder: Victor (geb. 1901) und Wilhelm (geb. 1905). Victor wurde später Filmschaffender, Wilhelm katholischer Geistlicher.
1907 Im Januar stirbt die Mutter. Der Vater heiratet Dora Brokmöller aus Schwerin.
1920 Nach Besuch der Katholischen Stadtschule und der Rektoratsschule in Hamm wechselt A.S. auf das Städtische Mariengymnasium in Werl.
1921 Erste Linolschnitte und Holzschnitte, zumeist religiöser Thematik.
1924 Ende März/Anfang April: Mit Bruder Victor Reise nach Italien (bis Palermo)
Oktober: erster Briefkontakt mit dem tschechischen Verleger Josef Florian in Stará Říše / Mähren, vermittelt durch Wilhelm Wessel.
1925 ab April: Studium an der Kunstakademie Düsseldorf. A.S. beginnt die Technik der Radierung zu erproben. Ausstellungen in Unna und Soest. In diesem Jahr Beginn der Freundschaft mit dem Graphiker Otto Coester.
1926 Im Sommer: 1. Reise nach Stará Říše (ehemalige Tschechoslowakei). Oktober: Einschreibung an der Universität Wien. Um diese Zeit starkes Interesse für Karl Kraus.
Die erste Arbeit für den tschechischen Verleger Josef Florian: Illustrationen zu der mittelalterlichen Legende „Josef und Aseneth“ (Jozef a Asenech); im Sommer des Jahres erster Besuch in Stará Říše.
In diesem Jahr Beteiligung an Ausstellungen Dortmund, Düsseldorf, Münster; Einzelausstellung in Frankfurt a.M.
In diesem Jahr: der Bruder Victor Schamoni promoviert an der Univ. Münster („Über die ästhetischen Möglichkeiten der Fotografie und des fotographischen Bewegungsbildes Film“).
1927–1928 Fortsetzung des Studiums in Düsseldorf
1927 (Sommer) zweiter Besuch in Stará Říše zusammen mit O. Coester
1928 (Sommersemester) Studium der Kunstgeschichte an der Universität Innsbruck
1928 erste Arbeit als Illustrator für den tschechischen Verleger Josef Portman, Litomyšl (Franz Kafka: „Ein altes Blatt“)
1928 (Sommer) dritter Besuch in Stará Říše (zusammen mit dem Maler Josef Horn und dem Radierer Otto Coester)
1928 A.S. schließt sich der von Theo Hölscher und anderen gegründeten Künstlergruppe „Junges Westfalen“ an.
1928–29 Studium an der Staatlichen Kunstschule, Berlin
1929 Beteiligung an der „Kunstblatt“-Ausstellung junger Künstler bei Paul Westheim in Berlin (ebenfalls 1930)
1929–31 Ausbildung für das Lehramt an Höheren Schulen; Arbeit als Studienassessor in Dortmund und Hamm
1931 Ausstellung (zusammen mit Annette Engelmann), Gustav-Lübcke-Museum, Hamm
1932 „Ausgewählte Gedichte“ von A.S. erscheinen bei Josef Portman, Litomyšl
1933 Heirat mit Annette Engelmann; Arbeit als Studienassessor an einem Gymnasium in Gelsenkirchen-Buer
1933 Arbeit als Studienassistent am Hindenburg-Gymnasium Gelsenkirchen-Buer (heute Max-Planck-Gymnasium); unter seinen Schülern Robert Baretti
1933 Ausstellung (zusammen mit drei weiteren Künstlern) in der Galerie Gurlitt, Berlin
1933 „Der Fisch“ (Erzählung von A.S.) erscheint in tschechischer und in deutscher Sprache bei Josef Portman.
1933 erste Arbeit als Illustrator für den tschechischen Verleger Otto F. Babler, Svatý Kopeček bei Olomouc (Illustrationen zu tschechischen Übersetzungen aus „Des Knaben Wunderhorn“)
1933 Ausstellung (zusammen mit Annette Engelmann) in Gelsenkirchen (Georgshaus)
1936 Ausstellung (zusammen mit Annette Engelmann) im Gustav-Lübcke-Museum in Hamm
1937 Ernennung zum Studienrat am Hindenburg-Gymnasium (heute Max-Planck-Gymnasium) in Gelsenkirchen-Buer
1937 Beginn der Freundschaft mit dem Gelsenkirchener Zeichner und Graphiker Fritz Schwartz
1939 Der Bruder Wilhelm (katholischer Geistlicher) wird wegen regime-kritischer Äußerungen verhaftet und ins Konzentrationslager Buchenwald eingeliefert (später in Dachau, bis April 1945)
1942 12. April: Der Bruder Victor stirbt als Soldat bei Woronow/ Rußland
1942 A.S. als Soldat eingezogen
1943 als Soldat an die Ostfront (Ukraine) geschickt.
1945 A.S. seit Januar an der Ostfront vermißt (letztes Lebenszeichen: 6. 1. 1945)
1945 28. April dem Bruder Wilhelm gelingt die Flucht aus dem Gefangenentreck des Lagers Dachau

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1992 umfangreiche Ausstellung der Werke Albert Schamonis aus der Sammlung Portman im Museum des Tschechischen Schrifttums (Památník Národního Písemnictví), Prag
2004 Ausstellung Heinrich Campendonk und Albert Schamoni in der Kunstzeche Penzberg/Oberbayern
2014–2016 Ausstellung von Radierungen und Zeichnungen im Museum für im Krieg gefallene Künstler „Mugonkan“ in Ueda (Präfektur Nagano, Japan)